Ein Plakat, einer unbekannten, mysteriösen Band namens The Reflektors, das kurzzeitig Anfang November an der Oberbaumbrücke im Berliner Bezirk Friedrichshain gesichtet worden war, hatte den Stein ins Rollen gebracht. Nur wenige Minuten hatte das Poster, das „the new sensation from Montreal“ für den 19. November im Astra Kulturhaus ankündigte, dort verweilt bevor es durch ein anderes überklebt und damit ersetzt worden war. Lang genug jedoch, um Cover-Artwork und den Titel des aktuellen Arcade-Fire-Albums als findiger Fan sofort zu erkennen. Und es hatte sich ja inzwischen auch herumgesprochen, dass die kanadische Band in ihrer Heimat bereits einige kleine Club-Geheim-Gigs unter dem Pseudonym The Reflektors absolviert hatte.
Im Web verbreitete sich die Nachricht, dass Arcade Fire, ihres Zeichens Grammy-Gewinner und Stadien-Füll-Band, ein kleines, intimes Konzert vor ein paar hundert Leuten spielen würden, wie ein Lauffeuer. Einzige Bedingungen: Eine Verkleidung oder elegante Abendgarderobe als Dress-Code sowie eine Handvoll Glück beim Online-Ordern der höchstens zwei personalisierten Tickets, die natürlich innerhalb von knapp fünf Minuten ausverkauft und im Nachgang bei ebay manchem Fan bis zu 400 Euro pro Stück wert waren. Aber hey, es ging hierbei eben um eine verdientermaßen inzwischen ziemlich bekannt gewordene Band, die man sicher so schnell nicht wieder in so einem kleinen Rahmen erleben können würde.
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