Die Blätter an den Bäumen färben sich bunt und die Supermarkt-Regale sind bereits seit Wochen mit Spekulatius, Lebkuchenherzen und Schoko-Weihnachtsmännern gefüllt. Es ist also allerhöchste Zeit, um mal wieder einen Blog-Eintrag abzusetzen. Zeit auch, um vielleicht einmal wieder eine Bestandsaufnahme zu machen, von dem, was sich musikalisch in den letzten Wochen und Monaten so getan hat. Darum hier jetzt mal ein kurzer Review-Abriss der für mich spannendsten Alben der letzten Wochen.
Travis – „Where You Stand“
Und plötzlich waren Travis dieses Jahr wieder da. Wie ein alter Freund aus der Kindheit, der einem irgendwie im Gedächtnis haften geblieben ist, obwohl der Kontakt doch in den letzten Jahren eher nur noch spärlich vorhanden war. Schließlich sind seit dem letzten Tonträger der Band, „Ode To J. Smith“, ganze fünf Jahre ins Land gezogen. Fünf Jahre, in denen die einzelnen Band-Mitglieder ihre eigenen musikalischen Wege gegangen sind. Und fünf Jahre, die vielleicht nötig waren, um sich als Gruppe wieder frisch und unbedarft an ein neues Werk zu wagen. Und so klingen die Songs auf dem aktuellen Studioalbum Where You Stand inspiriert und frisch. Ein Pop-Album mit wunderbar leichten Melodien, verträumten Balladen und facettenreichen Arrangements. „Moving“ dürfte dabei jetzt schon mit Songs wie „Turn“ oder „Why Does It Always Rain On Me?“ mit in die Geschichte der unvergesslichsten Travis-Songs eingehen. „Why did we wait so long“, fragt Frontmann Fran Healy im Opener „Mother“. Nun, weil lang ausgereifte Arbeit sich eben manchmal lohnt. Oder umgangssprachlich ausgedrückt: Gut Ding will Weile haben. Where You Stand ist ohne Frage das beste Werk der Schotten seit The Invisible Band.
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